Children of Blood and Bone - eine rasante Geschichte mit ernstem Hintergrund

Children of Blood and Bone - Goldener Zorn

Autorin: Tomi Adeyemi


  • Erscheinungsdatum: 27.06.2018
  • Verlag : FISCHER FJB
  • ISBN: 9783841440297
  • 624 Seiten
  • ⭐⭐⭐⭐



"Angst.
 Die Wahrheit ist das schärfste Messer, das ich je gespürt habe.
 Egal, was ich tue, ich werde immer Angst haben." (Pos. 4463)

Zélie ist eine Divîné, verachtet, unterdrückt und verhasst wegen der Magie, die ihr eigentlich innewohnt und sie zur Maji machen würde. 
Vor der schrecklichen Blutnacht gab es Seelenfänger, Feuertänzer, Heiler, Geistwandler, Siecher unter den Menschen, die mit ihrer Magie Wunder bewirken konnten. Doch diese wurde vom grausamen König vernichtet, er hat alle Maji töten lassen, die Kinder ließ er leben, denn erst im Jugendalter erwacht die Magie. So starb auch Zélie's Mutter vor ihren Augen und seitdem lebt Zélie in Angst und Schmerz. 
Eines Tages geschieht etwas, wodurch Zélie die Chance bekommt, die Magie der Götter wiederzuholen und die Gerechtigkeit wiederherzustellen. Im Team mit ihrem Bruder Tzain und der Prinzessin Amari macht sie sich auf den Weg. Doch es ist ein langer Weg und es bleibt wenig Zeit. Sie werden vom Prinzen verfolgt, der den Auftrag hat, Zélie zu töten. Unterwegs treffen sie viele Verbündete, doch müssen auch viele Kämpfe bestreiten.

Meine Meinung zum Buch:

Ich finde, das Buch ist sehr spannend geschrieben und schreitet wirklich schnell voran. Es liest sich durch die nicht abreißende Spannung und die relativ kurzen Kapitel zwar sehr gut und schnell, jedoch passiert immer wahnsinnig viel in kurzer Zeit, sodass ich immer etwas Sorge hatte, etwas zu verpassen oder wieder zu vergessen, da die Autorin nicht so stark in die Tiefe gehen konnte. Manches hätte einfach mehr Zeit vertragen können, um angebahnt zu werden.

Das Cover ließ mich keine Fantasy vermuten, sondern vielleicht afrikanische Schamanen oder ähnliches. Hier war für mich der Klappentext ausschlaggebend. Zu Beginn werden die verschiedenen Maji-Stämme vorgestellt, das war für dieses Buch allerdings völlig nebensächlich und auch für das Verständnis unwichtig.
Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive erzählt und wechselt dabei zwischen den Hauptpersonen. Ich hatte keine Mühe, dem zu folgen. 

Die Hauptfiguren waren mir sehr sympathisch, besonders Zélie mag ich gern. Sie ist oft vorschnell und auch unüberlegt und sprunghaft, aber eben auch noch jung. Ich erwarte keine sorgsam überlegten Handlungen, wie bei einer Erwachsenen. Sie hatte viel zu erleiden und lebt in ständiger Angst, das prägt einen Charakter natürlich nachhaltig.
Die Prinzessin ist ein Vorbild für starke Mädchen, die sich ihre eigene Meinung bilden und selbständig sich entwickeln. Sie ist wirklich eine Figur, die immer interessanter wurde, besonders gegen Ende hin wird sie immer wichtiger und löst sich von ihren unsichtbaren Ketten.
Sehr schön fand ich die Darstellung der Schöpfungsgeschichte dieser Welt mit der Himmelsmutter und ihren Göttern, die den Maji ihre Magie gaben. Ich sehe da Parallelen zu unserem christlichem Glauben, das gefällt mir. Ich selbst bin nicht gläubig, aber die Darstellung in diesem Buch könnte mich überzeugen :).
 Das Wirken von Magie wird immer sehr farbig und schillernd beschrieben, das war schön, aber letztendlich wusste ich nicht recht, was sie da bewirkt. Das war etwas schwammig, aber so ist es ja auch mit Magie :)
Der König ist wirklich grausam und so sind auch manche Leseabschnitte. Die Beschreibung ist eindrucksvoll, aber nicht zu blutig, also durchaus jugendgeeignet.

Children of Blood and Bone ist der Debütroman von Tomi Adeyemi und stürmte die amerikanischen Bestsellerlisten. In ihrer Anmerkung zum Buch beschreibt sie, dass das Buch entstand, als täglich auf der Straße unschuldige schwarze Menschen erschossen wurden. Sie war "wütend, hatte Angst und fühlte (sich) hilflos" - so wie Zélie. Dieses Nachwort hat mich sehr berührt und traurig gemacht.

"Wir alle sind Kinder von Blut und Bein.
Und genau wie Zélie und Amari haben wir die Macht, etwas gegen das Böse in unserer Welt zu tun." (Pos.7405)

Schon allein wegen des Nachworts, aber nicht nur darum, ist "Children of Blood und Bone" ein empfehlenswertes Jugendbuch und ich bin schon neugierig, wie es weiter geht, denn das Ende kam doch recht plötzlich. Die Handlung muss also weitergehen.

Ich danke dem Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares.







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